Friedhelm Funkel ist momentan wirklich nicht zu beneiden. Der Trainer des krisengebeutelten Berliner Vereins Hertha BSC musste nämlich im Kellerduell gegen den 1. FC Köln mitansehen, wie seine Mannschaft ein Spiel verlor, das sie über weite Strecken kontrolliert und bestimmt hatte. Während die „Alte Dame“ nicht in der Lage war, ihre Chancenvorteile in Zählbares umzumünzen, genügten den Geißböcken zwei Torschüsse, um daraus das 1:0-Siegtor zu erzielen. Lukas Podolski flankte in der 79. Minute das Spielgerät mit sehr viel Schnitt in den Sechzehner der Berliner, Kölns Kapitän Milivoje Novakovic stand völlig alleingelassen im freien Raum und nickte das runde Leder unhaltbar ins linke Eck.
Äußerst unglücklich war die 0:1-Heimpleite des im Tabellenkeller festsitzenden Hauptstadtvereins Hertha BSC Berlin gegen den 1. FC Köln. Ganze zwei Torschüsse reichten den Geißböcken, um die „Alte Dame“ in eine noch tiefere Krise zu stürzen, als sie ohnehin schon ist. Mit nur vier Punkten aus zwölf Spielen rangiert der Berliner Klub abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Fußball Bundesliga, in zehn von zwölf Spielen gingen die Herthaner leer aus und mussten den Kürzeren ziehen.
Gegen den 1. FC Köln hätten die Berliner allerdings nicht zwangsläufig den Kürzeren ziehen müssen. Mit neuem Selbstbewusstsein kam nämlich die am Donnerstag in der Europa League siegreiche Truppe von Friedhelm Funkel aus der Kabine und erarbeitete sich mit Kampf und Laufbereitschaft einige aussichtsreiche Torchancen. 1000-prozentige Einschussmöglichkeiten ließ die gut organisierte Kölner Hintermannschaft um den sicheren Abwehrchef Geromel zwar nicht zu, ein Tor hätte aus der Feldüberlegenheit der Berliner aber dennoch herausspringen können.
Sinnbildlich für die prekäre Lage des Hauptstadtvereins waren die beiden Aluminiumtreffer von Raffael in der 41. Minute: Nach einer sehenswerten Kombination hielt der Brasilianer aus über 20 Metern drauf und traf zunächst den rechten Pfosten. Den Nachschuss von Wichniarek wehrte Pezzoni zwar ab, der Ball landete aber erneut vor den Füßen von Raffael. Der drosch die Pille noch einmal auf den Kasten von Faryd Mondragen, diesmal aus geschätzten 13 Metern. Bei diesem Versuch traf der Berliner Spieler aber nicht den rechten Pfosten, sondern nur den linken. Mehr Pech kann man eigentlich kaum haben…
So sagte Herthas Trainer Friedhelm Funkel nach der Partie völlig zu Recht, dass die Niederlage völlig unverdient gewesen sei. Die Mannschaft habe gekämpft und sei laufbereit gewesen, im Moment habe der Berliner Verein aber einfach „die Scheiße am Fuß“. Kölns Cheftrainer Zvonimir Soldo sagte hingegen mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht: „Wir haben spielerisch nicht überzeugt, aber die Einstellung war gut. Ich will mich nicht entschuldigen, dass wir gewonnen haben!“