1:1. So lautet das Ergebnis des ersten Spiels der Fußball-WM 2010 in Südafrika zwischen dem Gastgeber und der Nationalelf von Mexiko. Mit Tanz und Gesang hat die „Bafana Bafana“ versucht, das Lampenfieber kurz vor der Partie zu vertreiben. Allzu erfolgreich war diese exotische Art der Spielvorbereitung in der ersten Halbzeit allerdings nicht. Ihre Nervosität konnten die Südafrikaner in Durchgang 1 nämlich nicht so recht ablegen und luden die Gäste aus dem mittelamerikanischen Land Mexiko mit haarsträubenden Fehlpässen und Abwehrschnitzern geradezu zum Toreschießen ein. Dass das Team von Trainer Javier Aguirre seine hochkarätigen Einschussmöglichkeiten nicht nutzen konnte, hatte die südafrikanische Fußball-Auswahl der extraordinären Abschlussschwäche der Mexikaner zu verdanken.
Tshabalala schießt erstes Tor der WM 2010 in Südafrika
Der eingefleischte Fußball-Fan ahnte in der Halbzeitpause bereits, dass sich das Auslassen erstklassiger Torchancen für Mexiko noch böse rächen könnte. So geschah es, dass die „Bafana Bafana“ mit ihrer ersten richtig guten Angriffsaktion mit 1:0 in Führung ging. Einen klasse Spielzug vollendete der südafrikanische Mittelfeldspieler mit dem poetisch anmutenden Namen Siphiwe Tshabalala zum ersten WM-Tor auf afrikanischem Boden. Mit einem äußerst präzisen Schuss zimmerte der Torschütze die Kugel aus geschätzten 15 Metern Entfernung unhaltbar für den zweitweise sehr unsicher und fahrig wirkenden Torman Óscar Pérez in den Winkel.
Mexiko mit weichen Knien
Südafrika bekam Aufwind, und Mexiko war auf einmal die Mannschaft mit den weichen Knien. In der 66. und in der 70. Minute hatte Teko Tsholofelo Modise (Orlando Pirates) jeweils das 2:0 auf dem Fuß, doch er scheiterte an sich selbst und dem Keeper Óscar Pérez. Javier Aguirre, der Trainer der stark unter die Räder gekommenen mexikanischen Nationalmannschaft, musste reagieren und wechselte das junge Stürmertalent Javier Hernández (bald im Trikot von Manchester United zu sehen) für den enttäuschenden Angreifer Guillermo Franco ein. Kurz zuvor hatte er bereits den alten Haudegen Cuauhtémoc Blanco (37) aufs Schlachtfeld beordert.
Márquez sorgt für den Ausgleich
Die Eingewechselten waren es allerdings nicht, die den Ausgleich in der 79. Spielminute besorgten, sondern der routinierte Abräumer Rafael Márquez vom FC Barcelona. Die Abwehr der „Bafana Bafana“ verlor ihn bei einer Flanke aus dem linken Halbfeld völlig aus den Augen, so dass er den Ball problemlos an dem südafrikanischen Schlussmann Itumeleng Khune vorbeischlenzen konnte. 1:1 hieß es nach 80 Minuten und 1:1 hieß es auch am Ende nach 90 Minuten. Ein Ergebnis, mit dem beide Fußball-Mannschaften zufrieden sein können, auch wenn Südafrikas Stürmer Katlego Abel Mphela in den Schlussminuten das 2:1-Siegtor für das Gastgeber-Team hätte erzielen müssen. Sein Schuss landete allerdings nur am Außenpfosten!