Berauschend war die sportliche Leistung der japanischen Fußball-Auswahl bei der Ostasien-Meisterschaft im Februar nicht. Nur den 3. Platz konnten die „Blauen Samurai“ im eigenen Land erreichen, was nicht gerade förderlich war für die Beziehung zwischen der japanischen Nationalmannschaft und ihren Fans. Eine Veränderung musste her, dachte sich Trainer Takeshi Okada, um dem schwächelnden Team einen neuen Geist einzuhauchen. So integrierte der Coach der „Blauen Samurai“ nach der enttäuschenden Ostasien-Meisterschaft den aufstrebenden Spieler Keisuke Honda in die Mannschaft. Seitdem ist der talentierte Dribbelkünstler und Freistoßspezialist vom russischen Klub ZSKA Moskau neben dem routinierten Mittelfeld-Strategen Shunsuke Nakamura der Hoffnungsträger der japanischen Fußball-Auswahl.
Nakamura und Honda – die Stars der japanischen Fußball-Nationalmannschaft
Seine Fußball-Erfahrung hat Shunsuke Nakamura bei den bekannten europäischen Vereinen Reggina Calcio, Celtic Glasgow und Espanyol Barcelona geholt. Der 31-jährige Taktgeber im Mittelfeld ist der Ruhepol der japanischen Nationalelf und besitzt die Fähigkeit, einen genauen Pass zu spielen. Der Blondschopf Keisuke Honda hingegen ist ein schneller, energischer, technisch versierter Offensivspieler, der einen großen Drang zum gegnerischen Tor hat. Streng genommen könnten die Charaktere der beiden Stars der „Blauen Samurai“ unterschiedlicher nicht sein. Doch ergänzen tun sie sich deswegen umso mehr.
Makoto Hasebe: Abräumer vor der Abwehr
Für die Abräumarbeit vor der japanischen Viererkette ist insbesondere der fleißige Sechser Makoto Hasebe vom VfL Wolfsburg zuständig. Ihm obliegt die Aufgabe, den beiden Hoffnungsträgern Keisuke Honda und Shunsuke Nakamura den Rücken freizuhalten und die Defensive der japanischen Nationalmannschaft zu stabilisieren. Zu den erfahrensten Fußballern zählen die beiden Innenverteidiger Yuichi Komano und Yuji Nakazawa nämlich keineswegs. Wie die meisten Nationalspieler kicken sie in der japanischen J-League und kennen den internationalen Fußball lediglich vom Hörensagen.
Schwächen in der Viererkette
Trotz der unübersehbaren Schwächen in der japanischen Abwehr glaubt Japans Nationaltainer Takeshi Okada, dass seine Mannschaft in der Lage ist, das Halbfinale der Fußball-WM 2010 in Südafrika zu erreichen. Mit Teamgeist, Disziplin, Offensivdrang und Laufbereitschaft soll dieses äußerst ambitionierte Ziel erreicht werden. Doch ob diese Fußball-Tugenden ausreichen werden, um in der Gruppe E gegen die starken Gegner Kamerun, Holland und Dänemark zu bestehen, ist sehr zweifelhaft. Die Erwartungshaltung bei den Anhängern der „Blauen Samurai“ ist jedenfalls nicht allzu hoch, was natürlich nicht heißen soll, dass die japanischen Spieler in ihren blauen Trikots nicht für eine Überraschung sorgen können.