Einen Traumstart ins Turnier wie die Deutschen hat die „Squadra Azzurra“ nicht hinlegen können. Nur mühsam erzwang die Elf von Italien ein 1:1 gegen kämpferisch sehr gut eingestellte Paraguayos. Das südamerikanische Team von Trainer Gerardo Martino erwies sich als unangenehmer Gegner und stemmte sich mit Herzblut und Biss gegen die Angriffsversuche des amtierenden Weltmeisters. Durch ein schönes Kopfballtor ging die Nationalmannschaft von Paraguay in der 39. sogar mit 1:0 in Führung. Der zweikampfstarke Innenverteidiger Antolin Alcazar nutzte einen kapitalen Abstimmungsfehler in der italienischen Deckung und köpfte das runde Leder mustergültig ins Netz.
Ausgleich durch De Rossi
In der zweiten Halbzeit war Italien gezwungen, mehr zu tun als in den ersten 45 Minuten. Doch zunächst fiel dem Team von Marcello Lippi nicht allzu viel ein, um das paraguayische Bollwerk zu überwinden. Der Kampf prägte das Spielgeschehen, hart geführte Zweikämpfe bekamen die über 60.000 Zuschauer im Green-Point-Stadion in Kapstadt in großer Zahl zu Gesicht. Eine zündende Idee benötigte Italien. Oder die Mithilfe des Gegners. Die bekam der Weltmeister dann auch von Keeper Justo Villar: er schätzte eine Ecke falsch ein und sprang kläglich am Ball vorbei. Den Patzer des paraguayischen Tormanns nutzte De Rossi zum 1:1.
Knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt
Eine Blamage konnten die Italiener im Auftaktspiel der Gruppe F also gerade noch verhindern. Das Fehlen des genialen Spielgestalters Andrea Pirlo war der in die Jahre gekommenen „Squadra Azzurra“ aber durchaus anzumerken. Das Aufbauspiel des Weltmeisters erinnerte größtenteils an Stückwerk. Es mangelte an Kreativität und schönen Kombinationen. Italien wird sich im Laufe des Turniers steigern müssen. Ansonsten könnte nach der Achtelfinal-Runde der Fußball-WM 2010 in Südafrika schon Schluss sein.